Naturlehrpfad Týn nad Vltavou
Der 3,8 km lange Beschichtungspfad führt entlang der Moldau und ist ein Symbol für die Erinnerung an das Handwerk, das mit dem Fluss und dem Leben an ihm verbunden war.
Bevor die Moldau durch ein System von Dämmen verbunden wurde, diente sie als Wasserstraße für den Transport von Holz und Waren. Bereits aus dem 10. Jahrhundert gibt es Aufzeichnungen über Mautgebühren und Zölle, die auf der Moldau erhoben wurden. Die ersten Flößereiarbeiten sind mit dem Monarchen Karl IV. verbunden, der den Einbau von Durchlässen in allen Staustufen der Moldau zwischen Prag und České Budějovice anordnete.
Ab dem 16. Jahrhundert gibt es Aufzeichnungen über das Flößen von Holz in Form von Flößen und vor allem über den Transport von österreichischem Salz. Ferdinand I. von Habsburg (1503-1564) beschloss, Salz aus dem Salzkammergut zu importieren: Das Salz wurde auf der Traun bis Mauthausen geflößt, von dort mit Pferdefuhrwerken nach České Budějovice transportiert und dann auf Flößen oder Schiffen über die Moldau nach Prag gebracht. Für den Bedarf des Salzhandels wurden an den Ufern kaiserliche Salzspeicher, die so genannten Salinen, errichtet. Zwei davon gab es auch in Týn nad Vltavou.
Die Schiffe, die das Salz transportierten, waren nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt und wurden am Ende der Reise in Prag oder Hamburg zerlegt und als Holz verkauft. Um sie wiederverwenden zu können, mussten sie zurück nach České Budějovice transportiert werden. Deshalb wurde entlang der mehr als 190 Kilometer langen Strecke schrittweise ein POTAH TRACK gebaut. Seinen Namen verdankt er den von Pferden gezogenen Wagen, die die Boote stromaufwärts zogen. Zwischen den beiden Ufern wechselnd, führte der Weg immer dorthin, wo das Gelände in der felsigen Moldau-Schlucht besser zugänglich war, und die Pferde mussten mühsam von Ufer zu Ufer transportiert werden.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwarf die Firma Lanna aus České Budějovice, damals der größte Schiffshersteller, ein Projekt für einen steinummantelten Weg. So entstand ein steinerner Damm (Schifffahrt), der die Ufer verstärkte und die Fahrt für Pferdekutschen bequemer machte. Aus dieser Zeit stammt also auch unsere gepflasterte Spur.